Bausteine des Programms

Die Basis aller weiterführenden Bausteine ist die Achtsamkeitspraxis

Sie stärkt systematisch grundlegende Fähigkeiten wie Selbstberuhigung, die Wahrnehmung von Gedanken und Gefühlen sowie die Akzeptanz unangenehmer Zustände. Daher sind Übungen in Achtsamkeit ein obligatorischer Bestandteil der Unterrichtsstunden.

Sollten Sie noch keine oder wenig Erfahrung in Achtsamkeit haben, bedarf es einer Phase der eigenen Übung unter Anleitung erfahrener Lehrer. Wir beraten Sie gerne und bieten im Raum Wuppertal und Reutlingen selber Trainings an.

Ohne eine gewisse Grundfähigkeit zu selbstdistanzierter Wahrnehmung somatischer  und psychischer Prozesse (Körperwahrnehmungen, Gedanken, Gefühle) ist eine Impulskontrolle zur „Vergrößerung des Raumes zwischen Reiz und Reaktion“ kaum möglich. Diese „Raumvergrößerung“ ist jedoch unabdingbare Voraussetzung, um

1. äußere und innere Komponenten einer Situation klarer wahrnehmen zu können
2. die Entscheidung für eine angemessene, weise und werte – bzw. sinnfokussierte (Re-) Aktion zu treffen
3. die hierfür hilfreichen inneren „Werkzeuge“ zu erinnern und anzuwenden.

Diese „Werkzeuge“ zur Förderung von Selbst- und Beziehungsmanagement bieten wir in Form eines Baukastensystems an.

Die Bausteine können flexibel und  situationsangepasst eingesetzt werden, abhängig von 

• den gegeben Verhältnissen:

 vorhandene Zeitkontingente, Gruppenzusammensetzung, aktuellen Situationen /Themen und Bedürfnissen der TN

• dem bereits aufgebauten Vertrauensraum zwischen Trainern und Teilnehmern bzw. zwischen den Teilnehmern untereinander

• dem Ausbildungs – und Erfahrungsgrad der Trainer

Da die in verschiedenen JVAen vorgegebenen Bedingungen sehr unterschiedlich sein können, ist der Ablauf des Trainings – ja sogar der Ablauf einer einzelnen Einheit – oftmals unvorhersehbar. Der Trainer/die Trainerin sollte daher über genügend Flexibilität verfügen, die Vorplanung spontan fallen zu lassen und 

sich auf die aktuelle Situation einstellen zu können. Dies erfordert einen gewissen Grad an Sicherheit und die Bereitschaft, aus scheinbar „missglückten“ Einheiten zu lernen. Manches mal stellen sich gerade diese Stunden im Nachhinein für die Beteiligten als wahre Sternstunden heraus.

Die Arbeit mit einer festen Gruppenzusammensetzung (Strafhaft, Langzeithaft) wird sich von der Arbeit mit Teilnehmern in Untersuchungshaft unterscheiden. Im Jugendstrafvollzug werden andere Schwerpunkte relevant sein als im Erwachsenenvollzug. Auch können einzelne Themen bei speziellen Tätergruppen (z.B. Gewalt-/ Sexualstraftäter) im Vordergrund stehen.

Beispiele für Inhalte einzelner Bausteine

• Was ist Achtsamkeit?
• Wie nehmen wir war?
• Die drei emotionalen Regulationssysteme nach Gilbert
• Wahrnehmung angenehmer Erfahrungen
• Dankbarkeit
• Erfahrungen mit Stress: die Macht der Gedanken
• Umgang mit Gedanken
• Umgang mit Gefühlen.
• Die Leiter der Schlussfolgerungen
• Wahrnehmung unangenehmer Erfahrungen
• Das Bedrohungssystem
• Das Antriebssystem
• Das Beruhigungssystem
• Glaubenssätze
• Die vier Versprechen
• Ich-Zustände 
• Das Drama-Dreieck
• Das Befähigungsdreieck
• Achtsame Kommunikation
• Konflikttransformation
• Vergebung
• Wut
• Angst
• Wer will ich sein? (Logotherapie)
• Umgang mit Schuld
• Was bedeutet Verantwortung?
• (Selbst-) Mitgefühl

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