Sucht und Kriminalität vorbeugen:
Effektive Prävention an Schulen

Achtsamkeitspraxis und Emotionale Kompetenz im Strafvollzug

Statt den Blick auf das individuelle Rückfallrisiko zu konzentrieren, geht es in unserer Arbeit darum herauszufinden, welche Impulse und Entwicklungen zu einem Wandel beitragen.

Achtsamkeitspraxis bildet dabei die Basis.

Achtsamkeit bedeutet: 

  • die bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit auf den jeweils gegenwärtigen Moment, d.h. auf den sich ständig verändernden Fluss  des Erlebens
  • die Akzeptanz dieses Erlebens, ohne es sofort anders haben zu wollen
  • die Kultivierung des Inneren Beobachters, der es ermöglicht, aus Identifikationen und gelernten ungünstigen Reaktionsmustern herauszutreten. 

Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheit.

Viktor Frankl

In der achtsamkeitsbasierten Gruppenarbeit, wie wir sie verstehen, erhalten die Teilnehmer Werkzeuge, um mit gezielter Aufmerksamkeitslenkung den „Raum“ zwischen Reiz und Reaktion auszudehnen.

  • Die Praxis des Innehaltens schafft damit den „inneren Raum“, in dem tiefe Beruhigung, Selbstwahrnehmung und bewusste, wertebasierte Entscheidungen  möglich werden.
  • Gefühle, Überzeugungen und Handlungsimpulse  können wahrgenommen und beobachtet werden, ohne sofort in reflexhaften Mustern zu reagieren. Damit steigt die Chance, auch in emotionalen Triggermomenten gewaltsame Reaktivität kontrollieren  zu können.
  • Qualitäten wie Freundlichkeit,  Mitgefühl und Gelassenheit werden kultiviert und deren wohltuenden Wirkungen erfahren.

Achtsamkeitsarbeit kann während der gesamten Haftzeit von jedem Einzelnen geübt und  ausgeführt werden. Sie ist weder orts- noch personengebunden und gibt zudem den Gefangenen ein Mittel zur Reduzierung von Stress an die Hand.

Lesen Sie über die wissenschaftliche Einordnung unserer Methoden unter Forschung.

Emotionale Kompetenz entwickeln

Neben der schrittweisen Einführung und dem gemeinsamen Üben der Achtsamkeitspraxis können in den Kursen auch Impulse zur Förderung emotionaler Kompetenz stattfinden. Die Inhalte können flexibel und situationsangepasst vermittelt werden. Hierzu haben wir – basierend auf etablierten Methoden – Bausteine zu verschiedenen Themen entwickelt, z.B.

  • Umgang mit Wut
  • Umgang mit emotionalem und körperlichem Schmerz
  • Umgang mit Angst und Panik
  • Umgang mit Schuld
  • Motivation und Hindernisse bei Veränderungsprozessen
  • Ich-Zustände
  • Gewohnheitsmäßige Rollen und wie man von ihnen Abstand nehmen kann
  • Verantwortung/Wer will ich sein?
  • Die Kunst der Kommunikation
  • Zuhören
  • Konflikttransformation
  • Vergebung
  • Was gibt dem Leben Sinn?

Lesen Sie mehr unter Für Trainer.